Wir teilen unsere Wohnungen mit Fremden, verzichten auf ein eigenes Auto und nutzen lieber Car Sharing oder mieten Haushaltsgegenstände. Die Sharing Economy soll unser Leben insgesamt nachhaltiger gestalten. Vorhandene Ressourcen werden dabei von mehreren Menschen genutzt, um deren Potenzial maximal auszuschöpfen. Und dabei lässt sich auch noch jede Menge sparen.
Sicherlich hast du auch schon mal etwas geteilt, etwa weil ein Kauf sich nicht rentiert hätte oder weil du dir selbst etwas dazuverdienen wolltest. Und damit bist du nicht allein. Tatsächlich hat mehr als jede*r zweite Deutsche schon einmal ein Sharing-Angebot genutzt. Doch was steckt eigentlich hinter der Sharing Economy?
Unter den Begriff Sharing Economy fallen Plattformen und (Online-)Modelle, die das Teilen von Dienstleistungen oder Gütern anbieten. Der Kerngedanke: Niemand soll benachteiligt sein und alle haben Zugang zu großen Besitztümern, indem Kosten einfach geteilt werden. Nachfolgend findest du eine Übersicht der größten Sharing-Bereiche.
Für einen kurzen Städtetrip lohnt sich meist kein Mietwagen. Um trotzdem schnell von A nach B zu kommen, wählt man ein Taxi – oder Uber. Hier bieten sich Privatpersonen mit ihren Autos an und fahren dich zu günstigen Konditionen, wohin du willst. Doch der Fahrdienst ruft auch Kritiker hervor. Denn die Uber-Fahrer stellen ihr Fahrzeug und Dienstleistung auf eigene Kosten und Risiken zur Verfügung. Dazu kommt, dass sie in vielen Ländern mittlerweile eine ernste Konkurrenz für Taxiunternehmen darstellen.
Ein aktueller Trend ist das Leihen von Elektrorollern. Sie werden als kostengünstige und umweltschonende Alternative für den Straßenverkehr angepriesen. Die positiven Effekte entstehen jedoch nur, wenn du mit den E-Scootern auch tatsächlich das Auto ersetzt. Dienen sie dir hingegen als Alternative für das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel, entsteht ein Rebound-Effekt – nämlich eine Zunahme des Verkehrs und eine erhöhte Umweltbelastung.
Möchtest du aber auf ein eigenes Auto verzichten und benötigst nur hin und wieder mal eines, kannst du mit Car Sharing sparen. Car Sharing lohnt sich, solange die jährliche Fahrleistung unter 10.000 Kilometern oder etwa 27 Kilometern am Tag liegt. Darüber hinaus kannst du dann zwischen verschiedenen Varianten wählen. Beim stationsbasierten Car Sharing (z. B. cambio oder Flinkster) holst du das Auto an einem festen Parkplatz. Beim free-floating Car Sharing hingegen kannst du das nächste freie Auto mit dem Handy orten und dort abholen, wo der letzte Fahrer es abgestellt hat. Ebenso kannst du es überall abstellen, wenn du es nicht mehr benötigst.
Tipp: Während die free-floating Variante um einiges komfortabler ist, ist die stationsbasierte Version mit 4 bis 8 Euro/Stunde im Vergleich zu 17 bis 20 Euro/Stunde deutlich günstiger.
Wenn wir an das Teilen von Wohnraum denken, kommt den meisten zuerst Airbnb in den Sinn. Doch heute sind es längst nicht mehr nur Privatpersonen, die ihre Wohnungen über die Plattform vermitteln, sondern immer öfter auch professionelle Anbieter, deren Preise sich kaum von den offiziellen Reiseangeboten unterscheiden. Nimm dir also Zeit bei der Auswahl, vergleiche Preise und schau dir die Profile und Bewertungen ganz genau an.
Gefällt dir vor allem die Grundidee des geteilten Wohnraums – nämlich überall in der Welt ein zu Hause zu haben – könnte das Couchsurfing-Konzept das richtige für dich sein. Auf einer Internet-Plattform bieten hier über 14 Millionen vor allem junge Menschen von überall auf der Welt Reisenden kostenlose Schlafplätze in ihrer Wohnung an. Wenn du weltoffen und kontaktfreudig bist und zudem im Urlaub sparen möchtest, kann das Couchsurfing eine tolle Erfahrung sein.
Morgen geht es in den zweiwöchigen Urlaub, aber der Kühlschrank ist noch halb gefüllt mit frischen Lebensmitteln. Tatsächlich landen allein in Deutschland jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, mehr als die Hälfte davon wäre vermeidbar. Wegschmeißen ist also keine Option. Dafür aber vielleicht das Food Sharing. Biete deine Überbleibsel einfach über die App too good to go an oder spare selbst, indem du dort Lebensmittel zu günstigen Preisen kaufst.
Gehörst du auch zu den Shopaholics? Wenn dein Kleiderschrank aus allen Nähten platzt, gefüllt mit zum Teil (fast) neuen Kleidungsstücken, schleicht sich doch hin und wieder das schlechte Gewissen ein. Das musst du aber gar nicht haben, wenn du deinen gut erhaltenen Kleidungsstücken ein zweites Leben schenkst. Über Apps wie Kleiderkreisel oder Mamikreisel kannst du deine Kleidung nicht nur verkaufen, sondern auch mit anderen Kreislerinnen und Kreislern gegen coole Stücke tauschen. Teure Markenkleidung und Luxusartikel sind so für alle erschwinglich. Für viele ist das Tauschen und Wiederkaufen innerhalb einer Community mittlerweile zu einem wahren Hobby geworden.
Insbesondere in Städten ist das klassische Nachbarschaftsbild heute der Anonymität gewichen. Doch der neue Sharing-Trend kann hier Nähe erzeugen und dir gleichzeitig dabei helfen, im Alltag zu sparen. Plattformen wie nebenan.de bieten dir ein Portal, über das du mit deinen Nachbarn in Kontakt treten kannst. Registriere dich und erfahre, wer dir einen Rasenmäher leihen oder dir beim Babysitten helfen kann. Gleichzeitig kannst du auch selbst Dienstleistungen anbieten. Beispielsweise, indem du den Einkauf der älteren Nachbarin erledigst oder ausrangierte Dinge anbietest, die du sonst wegwerfen würdest.
Die Sharing Economy ist auf dem Vormarsch und bringt jede Menge Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Richtig genutzt kannst du hier viel Geld sparen, neue Menschen kennenlernen und Gutes tun.